Urlaub mit dem Wohnmobil

Zwar habe ich in meinen Urlauben auch schon das ein oder andere Hotel besucht, aber ich bin von Kindesbeinen an ein Campingmensch und mag das so auch am liebsten. Beide Arten des Reisens haben natürlich Ihre Vor- und Nachteile und jeder findet da für sich das passende. Bei mir ist es eben das Reisen im Wohnmobil, Wohnwagen, Van oder einfach mit Zelt.

„Start in den verdienten Urlaub“

Nachdem ich Ende Juni ein Wohnmobil für 2 Personen angemietet hatte, fuhren Magda und ich das Fahrzeug in Plaidt abholen. Auch wenn ich mich durchaus mit den Dingen und Gegebenheiten eines Caravans auskenne, kann eine Auffrischung der Kenntnisse nie schaden, zumal Magda ein Campingneuling ist. So bekamen wir eine Einweisung in die Funktionsweise des Fahrzeugs. Sehr kompetent wurden uns alle wichtigen Dinge erläutert.

„Was alles mitgenommen werden muss“

Zu Hause angekommen hieß es Wohnmobil beladen. Neben den normalen Dingen wie Kleidung, Schuhe, Rucksack und Waschutensilien gab es noch einiges mehr was in den Stauräumen untergebracht werden musste. Campingtisch, Campingstühle, Fahrräder, Stromkabel für Stell- und Campingplätze, Gießkanne für die Befüllung des Frischwassertanks, Bettwäsche, Besteck, Tassen, Teller, Töpfe, Schüsseln etc. musste eingeladen werden. Viel Arbeit also dafür hat man dann aber alles bei sich und ist unabhängig unterwegs.

„Abfahrt in den Süden“

Nachdem alles eingeladen und sicher verstaut war, konnte es dann endlich losgehen. Schon die ersten Meter in Richtung Süden fühlten sich direkt wie Urlaub an und aller Vorbereitungsstress war wie weggeblasen. Über die A45 und die A3 sollte es in Richtung Salzburger Land gehen. Die erste Übernachtung machten wir in Ingolstadt auf einem Stellplatz direkt am Rand des Stadtkerns. Am nächsten Morgen ging es dann nach dem Frühstück entspannt weiter nach Österreich.

„Wetterkapriolen ändern Pläne“

Leider sollte bei unserer Ankunft am frühen Nachmittag das Wetter in den Bergen umschlagen und es gab über Radstadt und Umgebung ein schweres Gewitter. Da die Vorhersage des Wetters nun anders aussah als noch zu Hause, wurde kurzer Hand beschlossen doch noch einmal den Standort zu wechseln. Bei diesem Wolkenbruch war es egal, ob man nun im Fahrzeug sitzt und rum gammelt oder woanders hinfährt.

„Auf Richtung Westen“

So ging es der guten Wetterprognose mit dem Ziel, Achensee in Tirol entgegen. Nach einem langen Tag und die späte Ankunft am Abend hieß es dann erstmal auf einen Campingplatz fahren und schlafen legen.

„Wolken am Morgen“

Am nächsten Morgen sah der Himmel leider noch immer nicht so toll aus wie wir uns erhofft hatten. Allerdings war es endlich trocken und die Wetterprognose für Sonnenschein im Tagesverlauf sollte bald eintreffen. Vorher aber wagten wir unseren ersten Blick auf den Achensee und waren sprachlos von dieser Schönheit, dem Türkis-blauen Wasser.

„Biken, Wandern und vieles mehr“

Das Angebot an Aktivitäten am Achensee ist fast grenzenlos. Mit dem Schiff über den See, Kitesurfen, Stand-Up-Paddling, Schlauchboot fahren, Schwimmen, Fahrrad fahren, Wandern, Gleitschirm fliegen und vieles mehr bekommt man hier geboten. Auch für Kinder gibt es ein großes Angebot rund um den See. Unsere Entscheidung für die Zeit des Aufenthaltes fiel dann auf je zwei Biketouren und Wanderungen.

„Biketouren“

Tour eins mit dem Mountainbike führte uns über einen steilen Schotterweg bis hoch zum Zwölferkopf an der Karwendelbahn auf 1500 m. Hier darf man dann nach der Anstrengung einen unglaublich tollen Ausblick über den See und das ganze Tal, in dem er liegt, genießen. Ebenso kann man von hier aus noch weiter über Wanderwege zu verschiedenen Zielpunkten gehen. Ein beliebtes Ziel ist beispielsweise der 1991 m hoch gelegene Bärenkopf.

Relativ flach ansteigend, verlief unsere zweite Tour, über eine Teerstraße durch das Falzthurntal bis hoch zur Gramaialm auf 1267 m. Von hier aus kann man noch etwas weiter in das Tal fahren, wobei man nach kurzer Zeit schon so steile Anstiege vorfindet, dass man zum Schieben gezwungen wird. Neben der Mautstraße wird das Tal durch eine große Schotterrinne durchzogen, welche im Frühjahr das Bergwasser ins Tal hinab leitet.

„Wanderungen“

Wunderschöne und faszinierende Wanderwege erstrecken sich im gesamten Gebiet des Achensees mit seinen wunderschönen Bergen. Vom Campingplatz aus watschelten wir erstmal über einen schönen schmalen Weg zum Dalfazer Wasserfall hinauf. Es ist ratsam Handtücher und eventuell eine Regenjacke oder Ersatzkleidung einzupacken, da man doch sehr nahe an das herabrauschende Wasser kommt. Nach dem Zwischenstopp am Wasserfall verlief die Route über einen „Zickzackweg“ hinauf zur Dalfaz Alm, auf der wir bei 1693 m die Aussicht und gutes Essen zu genießen konnten. Frisch gestärkt machten wir uns, über einen idyllischen und sehr urigen Weg, zurück ins Tal.

Manchmal kommt alles anders als geplant und so verlief unsere zweite Wanderung dann auch. Da man die Westseite des Sees leider nicht mit dem Rad befahren kann bzw. auch nicht darf, wollten wir diese zu Fuß erkunden. In Pertisau gestartet ging es leicht wellig über einen Panoramaweg bis zum geplanten Ziel, dem Gasthaus Gaisalm. Dank der Schifffahrt auf dem See, hielten sich hier so unfassbar viele Touristen auf, dass wir direkt weiter sind. Für den Weg nach dem Gasthaus sollte man jedoch gut im Treppen steigen sein, denn dieser führt über den Gaisamsteig steil hinauf. Am Ende des Weges liegt der nördlichste Teil des Achensees mit dem Ort Achenkirch, in dem wir die erste Pause machten. Für den Rückweg war aufgrund unseres Standortes auch schnell klar, dass wir jetzt um den kompletten See herum gehen werden. So ging es über die Ostseite, auf geteertem Weg direkt am See entlang zurück zum Wohnmobil. Am Ende waren aus dem Erholungstag 23 Kilometer in 4,5 Stunden geworden. Unvergesslich schön und ein sehr empfehlenswerter Rundweg für Ausdauernde.

„Nächster Stopp: Biberwier“

Nach einer kurzen Abkühlung im See ging es weiter nach Biberwier, wo wir am nächsten Tag mit dem Fahrrad zum Seebensee auf 1660 m fuhren. Der erste Teil bis zur Ehrwalder Alm ist zwar geteert aber dennoch mit durchschnittlich 17 % Steigung sportlich. Ungeübte ohne E-Bike nehmen hier am besten die Seilbahn, welche auch Fahrräder transportiert. Egal ob zu Fuß oder mit dem Bike, der See ist definitiv einen Ausflug wert. Wer möchte, kann von hier aus noch weiter hinauf zum Drachensee auf 1870 m wandern.

„Pfrontenmarathon ohne Zeitmessung“

Nach dem Aufenthalt in Biberwier war Deutschland das nächste Ziel. In Pfronten im Ostallgäu fuhr ich am nächsten Tag einen Teil des Pfronten Marathons nach, lies dabei aber Abschnitte des Flachstücks aus. Drei lange Anstiege galt es zu überwinden, wobei der letzte zum Breitenberg auch der längste und höchste war. Oben angekommen, gibt es dort einen wunderbaren Ausblick über Füssen mit seinen umliegenden Seen wie, Forggensee, Hopfensee, Weißensee, Bannwaldsee. Die Abfahrt ins Tal ist sehr gerölllastig und nur den geübten Bikern zu empfehlen.

„Zurück nach Österreich“

Der letzte Stopp vor der Heimreise führte uns noch einmal zurück nach Österreich. Heitwerwang in Tirol, mit dem Heiterwanger See und dem Plansee war das Ziel. Schönster Nebeneffekt in Österreich ist, dass es keine Maskenpflicht mehr gibt, was wirklich äußerst angenehm für alle Beteiligten ist.  In den zwei verbleibenden Tagen fuhr ich dann dreimal mit dem Mountainbike um den See herum. Eine Erkundungstour alleine, eine Erkundungstour zu zweit und zum Abschluss eine Tour zum „Ballern“, in der ich mich völlig abgeschossen hatte. Da kam wohl wieder das Rennfieber in mir hoch. Es hat mir wirklich gutgetan, hat Spaß gemacht und wurde mit zwei Stravakrönchen belohnt. 😉

„Ab nach Hause“

Wie das im Urlaub halt immer ist…. viiiel zu kurz. So ging es am nächsten Tag wieder zurück nach Hause. Mit dem Wohnmobil unterwegs gewesen zu sein, tolle neue Orte gesehen zu haben und einfach mal raus zu kommen nach diesem verrückten Jahr, war eine absolute Wohltat für Körper und Geist. Der Achensee und der Plansee stehen definitiv bald wieder auf der Liste, weil es hier noch so viel zu erkunden gibt und immer eine Reise Wert ist. Bis dahin heißt es, zu Hause trainieren und auf den nächsten Ausflug freuen.